Jahresbericht 2011: Licht und Schatten – und ein toller Wetterbericht für 2012

Das Licht der sportlichen Erfolge, das uns 2010 durchgehend ins Gesicht schien, schlug Schatten in das heurige Jahr. Doch auch wenn nicht alles nach Plan oder Wunsch verlief: unter dem Bilanzstrich stehen schwarze Zahlen, und das nicht nur in sportlicher Hinsicht.

Die Mannschaft

Den größten Dämpfer erhielten wir beim Auftreten unserer beiden Teams in der Mannschafts-Meister­schaft. Die Erwartungen an unsere mit HSV Milon St. Pölten gebildete Wettkampf-Gemeinschaft waren wahrscheinlich überzogen, und die Einstufung unserer ersten Mannschaft in die Nationalliga-A durch den Verband unpassend. Dennoch: in 7 Meisterschaftskämpfen konnten wir – erkrankungs-, verletzungs-, berufsbedingt und aus vielen anderen Gründen – nur einmal in stärkster Besetzung antreten. Die Jahresbestleistung blieb weiter unter den Möglichkeiten, die diese Mannschaft gehabt hätte. So blieb der 5. und letzte Platz als traurige Erinnerung an eine komplett verpatzte Saison.

Die zweite Garnitur konnte in der Oberliga-Ost zumindest das Minimal-Ziel, den Vizemeister-Titel, erringen. Aber auch wenn wir respektvoll anerkennen, dass Wolkersdorf ein absolut verdienter Meister wurde – die Art und Weise, wie wir unsere Chancen auf den Titel verspielten, war nicht gerade ruhmreich. Dazu kam, dass sich der Kader der WKG in der sportlichen Realität als so dünn erwies, dass Michael Steinböck und Florian Doppler fast durchgehend in beiden Ligen zum Einsatz kamen. Ersterer mit insgesamt 15 und letzterer mit 12 Wettkampf-Starts in diesem Jahr.

Die Jugend

Um die Schattenseiten abzuhaken: gerade bei den Österreichischen Meisterschaften der Schüler Experimente mit dem Wertungsmodus durchzuführen, halten wir nicht für klug – auch wenn der Ansatz durchaus richtig ist. Dass die Betonung der athletischen Vielseitigkeit bei den 13-Jährigen dabei etwas verlorengegangen ist, finden wir genauso schade wie die Neuerung, keine Prämierungen mehr für einzelne Gewichtsklassen durchzuführen: 2011 gab es ausschließlich Gesamt-Wertungen für Mädchen und Burschen in drei Altersklassen.

Aus diesen Gründen konnten wir den Medaillen-Regen des Vorjahres nicht wiederholen. Doch eine strahlte dafür umso heller: Matea Baric wurde Österreichische Mehrkampf-Meisterin bei den Mädchen U-13!

Im NÖ Nachwuchs-Cup lag die Messlatte des Vorjahres für den neuen Jahrgang der ISMS Tulln sehr hoch. Was die Newcomer nicht störte: Tournee-Gesamtsiege von Philipp Gotthart (Burschen U-13), Matea Baric (Mädchen U-13), Jacqueline Grinninger (Mädchen U-15), sowie 2. Plätze von Michael Förstel (Burschen U-15) und Stefani Sarközi (Mädchen U-13) und 3. Plätze von Mommo Wielander (Burschen U-11), Victoria Grinninger (Mädchen U-13), Moritz Schmid und Günther Eitler (ex äquo Burschen U-15) sprechen eine deutliche Sprache für das Erfolgsprojekt „Athletik-Akademie“.

Damit ging natürlich auch die Mannschaftswertung ganz klar an das Team der ISMS. In Anbetracht von 13 von insgesamt 20 möglichen Tagessiegen wird die Überlegenheit des Modells noch deutlicher.

Bei den NÖ Landesmeisterschaften der Schüler heimsten die Youngsters zusätzlich 5 Meister-Titel durch Matea Baric (Mehrkampf + Gewichtheben), Maximilian Aflenzer und Florian Schindler (jeweils Gewichtheben), sowie Mommo Wielander (Mehrkampf) ein. Dazu kamen Silbermedaillen von Martin Jenny, Jakob Tairi und Philipp Gotthart.

Die erste internationale Bewährungsprobe bestanden Matea Baric, Philipp Gotthart und Günther Eitler beim 36. Österreich-Turnier in Baden. Tolle Figur machten zudem Simon Sitter, Michael Förstel und Günther Eitler, die 2011 an den ACU Krems verliehen waren und dort erste Erfahrungen in Mannschafts-Meisterschaftskämpfen sammelten. Sie verstanden es, das Kremser Publikum mit technisch schönen Versuchen und regelmäßigen Bestleistungen zu begeistern.

Einzelturniere

Auf nationaler Ebene in der allgemeinen Klasse glänzte Michael Steinböck, der bei den Österreichischen Staatseinzelmeisterschaften in Rum Bronze im Reißen in der Kategorie bis 69 kg gewann.

Bei den Junioren konnten wir 2011 nicht zuschlagen. Florian Doppler kam in der 2. Jahreshälfte aufgrund von Matura und Grundwehrdienst kaum zum Trainieren und musste seine geplanten Auftritte auslassen.

Die internationalen Masters-Bewerbe (Europameisterschaft, European Games) konnten wir heuer leider nicht wie vorgesehen beschicken. Dafür holte sich Dauerbrenner Poldi Höller in überlegener Manier den Österreichischen Meistertitel in der Altersklasse 6.

Für die Niederösterreichischen Landesmeisterschaften rückten wir mit vier Mann aus, und jeder von ihnen – Leopold und Werner Höller, Michael Steinböck, Stefan Weindl – kehrte mit einer Goldmedaille für den Titel in seiner Alters- und Gewichtsklasse heim.

Ehrungen und Vereins-Aktivitäten

Er war schon „überfällig“: am 24. Februar erhielt der Vereins-„Vater“ Leopold Höller von Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk das Ehrenzeichen der Stadt Tulln.

Einen Monat später ehrte Tulln dann seine erfolgreichen Sportler 2010. Wir stellten dabei ein stolzes Kontingent von 11 Staats- und/oder Landesmeistern plus das Team der ISMS Tulln.

Am 25. Juni präsentierten wir uns im Rahmen des Tags der Vereine am Tullner Hauptplatz und am 24. September war Poldi Höller federführend bei der Organisation und Durchführung des ÖGV-Auftritts beim Tag des Sports am Wiener Heldenplatz.

Im August stellte derselbe umtriebige Poldi Höller einen 3-tägigen Nachwuchs-Lehrgang mit Nationaltrainer Gerd Ottawa auf die Beine, der den Talenten der „Athletik-Akademie“ Spiel, Spaß und Fortschritte in der Gewichtheber-Technik brachte.

Schließlich konnten wir einem neuen Lehrwart für Gewichtheben im Verein gratulieren: Michael Steinböck absolvierte seine Prüfung im Februar mit Bravour.

Die Finanzen

Nachdem wir 2010 große finanzielle Hürden zu überwinden hatten, konnten wir Anfang 2011 die Trenkwalder Personaldienste GmbH als Generalsponsor gewinnen. So sind wir in der Lage, heuer wieder mit schwarzen Zahlen zu bilanzieren. Wir hoffen, diese Partnerschaft auch in den kommenden Jahren zu beiderseitigem Gewinn fortsetzen zu können.

Nicht zu vergessen sind aber auch die vielen „kleineren“ Sponsoren, Förderer und Unterstützer, ohne deren Treue ein Verein wie unserer nicht leben könnte. Ein herzliches Danke an alle!

Die Zukunft

Die neue Vereinsführung mit Stefan Weindl als Sektionsleiter, Rudolf Doppler als Finanzchef und Werner Höller als Cheftrainer und sportlicher Leiter an der Spitze hat sich dank eines unermüdlich zur Seite stehenden Leopold Höller, der sich nun auf die Nachwuchsarbeit konzentriert, in ihrem ersten Jahr gut eingearbeitet.

Glanzpunkte der Organisation waren die Heimwettkämpfe, die nach vielen Jahren Pause wieder auf heimischer Treppe stattfanden. Die neue Vereins-Homepage www.kraftsport-tulln.at hat sich zu einem Anziehungspunkt für am österreichischen Gewichtheben Interessierte entwickelt – weit über die Vereinsgrenzen hinaus. Insgesamt veröffentlichten wir dort 37 Berichte im heurigen Jahr, die großteils auch in NÖN, Bezirksblatt und kurz&bündig abgedruckt wurden.

Diese positiven Trends in der öffentlichen Aufmerksamkeit werden wir nutzen und fortführen. Erster Streich ist, dass wir 2012 wieder mit einem eigenständigen Team „HSV Langenlebarn-Kraftsport“ an der Mannschaftsmeisterschaft teilnehmen. In dieses „hauseigene“ Team werden wir regelmäßig unsere jungen Talente zum Zug kommen lassen.

Die „Athletik-Akademie“ ist bereit, auf die nächste Stufe gehoben zu werden.  Wir wollen ab sofort die Jahrgänge der 11- und 12-Jährigen in den laufenden Turnus einbinden. Um nun alle Schüler und Jugendliche bestmöglich zu betreuen und einen optimalen Trainingsbetrieb zu ermöglichen, ist es unbedingt erforderlich, geeignete Trainingsräumlichkeiten in Tulln zu schaffen. Das ist unser Weihnachtswunsch 2011.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

vier × 5 =