Jahresbericht 2017: Die Krönung
Obwohl unser aktiver Kader kleiner wurde und wir bei unserer Teilnahme an Wettkämpfen „sparten“ (35 im Vergleich zu 2016: 48, 2015: 43, 2014: 36), gab es wiederum große Erfolge zu feiern: vom Europameister-Titel bei den Masters über Goldmedaillen bei den Staatsmeisterschaften und internationalen Turnieren bis hin zur Titelverteidigung unserer Bundesliga-Damen und einem großartigen 4. Platz bei den Weltmeisterschaften im Bankdrücken. Doch die Krönung war ein Ereignis, das scheinbar nur alle 32 Jahre vorkommt…
Kapitel 1: Mannschaft
1985 war das erste und letzte Mal, dass wir im Rahmen der damaligen WKG NÖ Mannschafts-Staatsmeister in der Österreichischen Gewichtheber-Bundesliga wurden. Danach waren es vor allem die finanzstarken Vereine Post, Vöest und Vösendorf, die sich mit entsprechenden budgetären Ressourcen und dem daraus ergebenden starken Kader den Titel sichern konnten.
Unser Kunststück, das wir gemeinsam mit unserem Wettkampfpartner FAC Gitti-City Stockerau vollbrachten und das wahrscheinlich nur wenige in seiner Eleganz und Qualität einordnen können, ist, nach nur drei Jahren gemeinsamer Nachwuchsarbeit ein eigenes junges und ambitioniertes Team im Alter von 14 bis 20 Jahren zum Meistertitel 2017 geführt zu haben. Und zwar mit sehr bescheidenen finanziellen Mitteln. Was am Ende zählte, waren Potenzial, Wille, Engagement und Teamgeist. Dass es schlussendlich nur dramatische 0,55 Punkte Vorsprung waren, macht diesen Titel umso wertvoller und denkwürdiger. Unsere Helden: Philipp Forster, Florian Koch, Maximilian Moldaschl, Aslanbek Arsimerzayev, Mario Pöttinger und Florian Doppler.
Angesichts dieses seltenen und deshalb so besonderen Erfolgs sollen aber unsere Mädels nicht in den Schatten gedrängt werden: Sie haben ebenfalls und bereits zum zweiten Mal hintereinander den Bundesliga-Titel in der Damen-Meisterschaft gewonnen. Unsere Heldinnen: Katrin Storka, Alina Novak, Patricia Bernhaupt, Anna Zizlavsky, Franziska Rath und Elisabeth Riegler.
Die dritte Mannschaft, in der zum Teil noch jüngere Athletinnen und Athleten die Gelegenheit hatten, sich für die nächsten Bundesliga-Jahre zu empfehlen, schlug sich in der Nationalliga wacker und erkämpfte dort in der Zusammensetzung Tamara Köbe, Alina Novak, Katrin Storka, Vanesa Koprivica, Patricia Bernhaupt, Anna Zizlavsky, Marcel Pöttinger, Florian Doppler, Maximilian Moldaschl und Daniel Klvana den respektablen 5. Platz.
Kapitel 2: Nachwuchs
Eine große Überraschung gab es von Seiten der Sportmittelschule Tulln, die sich aus verschiedenen Gründen „selbstständig“ gemacht und im Frühjahr einen eigenen Verein gegründet hat. Die Zusammenarbeit wird fortgeführt – Jürgen Pikola ist nun Trainer vor Ort, Leistungssport-Interessierte ab dem 14. Lebensjahr haben die Möglichkeit, zum HSV Langenlebarn zu wechseln, der Athletik-Cup wird gemeinsam organisiert –, wenngleich die Schüler bis zum 13. Lebensjahr nun unter Schulflagge starten.
Dennoch gab es große Fortschritte und bemerkenswerte Erfolge und Leistungen zu verzeichnen. Einige Highlights:
- Maximilian Moldaschl (17) und Alina Novak (14) etablieren sich bereits bei den Erwachsenen. Gemeinsam holen sie bei den Österreichischen Staatseinzelmeisterschaften und den NÖ Landesmeisterschaften der Allgemein Klasse insgesamt 6 x Gold und 3 x Silber.
- Alina Novak stellt mit 55 kg Stoßen und 97 kg Zweikampf in der Gewichtsklasse bis 44 kg sowie mit 48 kg Reißen, 61 kg Stoßen und 109 kg Zweikampf in der Gewichtsklasse bis 48 kg neue Österreichische Jugendrekorde auf.
- Sie und Freija Aflenzer haben gute Chancen, sich für die U15-Europameisterschaften im kommenden Jahr zu qualifizieren.
- Maximilian Moldaschl, Freija Aflenzer und erstmals Philipp Pöltl holten internationales Gold beim Juniors Battle in Lochen.
- Freija Aflenzer gewann seit ihrem ersten Wettkampf vor fünf Jahren ihre bereits fünften Österreichischen Meistertitel bei den Schülern.
Kapitel 3: Allgemeine Klasse und Masters
Bei den „Großen“ sind es vor allem unsere reiferen Damen, die Maßstäbe setzen. Susanne Menda wurde heuer zum bereits 4. Mal Europameisterin der Masters. Außerdem gewinnt sie erneut den internationalen Women Grand Prix. Genauso wie Katrin Storka, die überdies jeweils 3 x Gold bei den Österreichischen Staatseinzelmeisterschaften und den NÖ Landesmeisterschaften der Allgemeinen Klasse einheimst. Gemeinsam mit Alina Novak trägt sie so maßgeblich dazu bei, dass wir bei den Staatsmeisterschaften der Damen den 1. Platz im Medaillenspiegel einnahmen.
Kapitel 4: Kraftdreikampf
Unsere Gallier traten heuer krankheits- und berufsbedingt etwas leiser. Herausragend war einmal mehr Andreas Frasl, der in Top-Form bei der Weltmeisterschaft im Bankdrücken volles Risiko ging, das leider nicht belohnt wurde: sein Angriff mit 235 kg auf WM-Silber schlug knapp fehl, womit ihm ein hervorragender 4. Platz blieb. Sehr stark auch Obelix Günter Haberfellner, der mit 205 kg einen neuen NÖ Landesrekord im Kreuzheben aufstellte.
Gegen Jahresende freuten wir uns über zwei Neuzugänge aus unserer Freizeitsportgruppe: Clemens Böck und Daniel Langmann debütierten bei der NÖ Landesmeisterschaft im Bankdrücken und Push & Pull und holten dort auf Anhieb Gold und Silber.
Kapitel 5: Ehrungen
Bei der alljährlichen Sportlerehrung des Heeressport-Landesverbands NÖ wurde Susanne Menda bereits zum dritten Mal als Sportlerin des Jahres, Alina Novak erstmals als Jugendsportlerin des Jahres gekürt.
Kapitel 6: Ausblick
Trotz weiterer finanzieller Ausfälle konnten wir dank intensiver Sparmaßnahmen das Minus des Vorjahres wieder aufholen. Nachdem der AKH Vösendorf viel Geld in die Hand genommen hat, um einen starken Kader für die kommende Bundesliga-Saison zu kaufen und wir so für die Titelverteidigung nicht mehr konkurrenzfähig sind, haben wir entschlossen, wieder von vorne zu beginnen. Unsere drei stärksten Athleten erhalten die Möglichkeit, nach ihrem dreijährigen intensiven und beinahe ehrenamtlichen Engagement nun mehr Geld beim SK Vöest zu verdienen – sie wurden für ein Jahr Mannschaftsmeisterschaft verliehen. Die verbleibenden Maximilian Moldaschl und Mario Pöttinger sind nunmehr die Zugpferde für ein neuerlich ganz junges Team, dessen Zielvorgabe der Klassenerhalt in der Bundesliga und die eigene Weiterentwicklung sind.
Das Damen-Bundesligateam bleibt, auf eine dritte Mannschaft verzichten wir. Stattdessen werden wir in größerem Ausmaß in die Infrastruktur am Garnisonssportzentrum Langenlebarn investieren. Wie jedes Jahr bleibt mir noch ein nie zur Routine werdendes herzliches Danke an alle Athleten, Eltern, Trainer, Funktionäre und aktiven Mitglieder zu richten.
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